UN-Tri­bunal ver­ur­teilt Karadzic zu lebens­langer Haft

Den Haag — Der ehe­malige bos­nische Ser­ben­führer Radovan Karadzic ist von einem UN-Tri­bunal wegen Völ­ker­mords, Kriegs­ver­brechen sowie Ver­brechen gegen die Mensch­lichkeit in den 1990er-Jahren während des Bos­ni­en­krieges zu lebens­langer Haft ver­ur­teilt worden. Er sei schuldig wegen Mordes, Ver­folgung und Zwangs­ver­treibung bos­ni­scher Muslime, urteilten die Richter des UN-Tri­bunals am Mittwoch im Beru­fungs­ver­fahren in Den Haag. Zudem sei Karadzic ver­ant­wortlich für die Bela­gerung der bos­ni­schen Stadt Sarajevo sowie den Völ­kermord von Sre­brenica im Juli 1995, so die Richter weiter.In erster Instanz war er im März 2016 noch zu einer Gefäng­nis­strafe von ins­gesamt 40 Jahren ver­ur­teilt worden. Karadzic war von 1990 bis 1992 Par­la­ments­prä­sident der Sozia­lis­ti­schen Republik Bosnien und Her­ze­gowina und von 1992 bis 1996 Prä­sident der ser­bi­schen Teil­re­publik von Bosnien und Her­ze­gowina. Im Zusam­menhang mit dem Bos­ni­en­krieg lag seit 1996 ein inter­na­tio­naler Haft­befehl des UN-Kriegs­ver­bre­cher­tri­bunals in Den Haag gegen ihn vor. Dar­aufhin wurde Karadzic am 21. Juli 2008 in der ser­bi­schen Haupt­stadt Belgrad fest­ge­nommen. Das UN-Kriegs­ver­bre­cher­tri­bunal warf ihm vor, während seiner Amtszeit als Prä­sident Kriegs­ver­brechen, Völ­kermord und Ver­brechen gegen die Mensch­lichkeit befohlen zu haben.

(dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Fahne vor den Ver­einten Nationen (UN), über dts Nachrichtenagentur