Das größte Problem für Macron sind nicht die Gelbwesten!

Macron hat an allen Fronten Pro­bleme. Sein größtes Problem aber ist ein Skandal, über den man in Deutschland nur selten etwas hört, der für Macron aber weit gefähr­licher ist, als die Gelbwesten.
Nach den Aus­schrei­tungen vom Wochenende hat die fran­zö­sische Regierung ange­kündigt, nun auch die Armee gegen die Demons­tranten ein­zu­setzen. Pro­ble­ma­tisch dabei ist, dass Sol­daten nicht dafür aus­ge­bildet sind, Mas­sen­de­mons­tra­tionen zu begleiten, man muss also eine weitere Eska­lation der Gewalt befürchten. Das spielt nur Macron in die Hände, denn je gewalt­tä­tiger die Demons­tra­tionen werden, desto mehr Men­schen gehen aus Angst nicht mehr demonstrieren.
Nachdem alle Ver­suche, die Gelb­westen-Pro­teste zu beenden, fehl­ge­schlagen sind, scheint nur massive Poli­zei­gewalt zu helfen. Je gewalt­tä­tiger die Polizei auftrat, desto mehr Gelb­westen ver­letzt wurden, desto weniger Demons­tranten nahmen an den Demos teil. Da passt der nun ange­kün­digte Einsatz der Armee ins Bild.

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Das viel wich­tigere Problem für Macron ist jedoch die Affäre um seinen ehe­ma­ligen Leib­wächter Benalla. Der Mann sitzt inzwi­schen in Unter­su­chungshaft und zwar nicht nur, weil er bei Gelb­westen-Demons­tra­tionen Leute ver­prügelt hat, sondern wegen Affären im Prä­si­den­ten­palast selbst. Heute wurde bekannt, dass auch andere Mit­ar­beiter der Prä­si­di­al­ver­waltung bei Ver­neh­mungen die Unwahrheit gesagt haben. Anscheinend geht es unter Macron dort drunter und drüber.
Macrons größte Befürchtung dürfte sein, dass sich Benalla auf einen Deal mit dem Staats­anwalt ein­lässt und aus­packt. Gerüchte, Benalla sei nicht nur Leib­wächter und Mit­glied der Prä­si­di­al­ver­waltung gewesen, sondern auch Macrons Geliebter, reißen nicht ab.
Was Macron privat treibt, ist seine Sache. In diesem Fall aber dürften ihm die Fran­zosen übel nehmen, dass er sie mit seiner vor­ge­spielten Ehe belogen hat. Macron hat ohnehin schon bei vielen den Ruf, ein Kunst­produkt zu sein, das erschaffen wurde, um einen Wahlsieg von Kan­di­daten zu ver­hindern, die für das Estab­lishment unan­genehm hätten werden können. Eine vor­ge­spielte Ehe passt da ins Bild und dürfte dem Image von Macron den end­gül­tigen Todesstoß geben.
Schlimmer noch aber ist es, wenn Macron Posten nach Guts­her­renart an einen Geliebten vergibt. Das klingt nach Vet­tern­wirt­schaft, Filz und viel­leicht sogar Kor­ruption. Es könnte für Macron richtig gefährlich werden, wenn sich diese Dinge bestä­tigen. Im Gegensatz zu den deut­schen Medien hat das rus­sische Fern­sehen darüber schon vor einem Monat aus­führlich berichtet.
Da muss Macron sich sogar heimlich freuen, wenn Mel­dungen über Gewalt bei Gelb­westen-Demons­tra­tionen die Nach­richten über seinen wich­tigsten Skandal aus den Nach­richten verdrängen.
 

Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru