
Einer der beiden Verfasser der Studie, Andreas Jacobs, sagte, die von der Bundesregierung geplante Deutschpflicht als Einreisevoraussetzung für ausländische Geistliche sei „nicht viel mehr als eine Ausbesserungsmaßnahme“ bei der gewünschten Abkehr des Systems der Entsendung. Die allermeisten Imame verfügten weder über religiös-theologische Kompetenzen noch über ausreichende eigene Finanzierungsmöglichkeiten. In islamischen Ländern erfüllten Vorbeter ihre eng begrenzten Aufgaben unter genauer Kontrolle des Staates. In Europa hingegen seien Imame als Seelsorger, Erzieher und Integrationslotsen gefragt. Dafür bräuchten sie „mehr als eine klassische Ausbildung in türkischen, ägyptischen oder marokkanischen Religionsseminaren plus ein paar Grundkenntnissen der deutschen Sprache.“ Und sie bräuchten attraktive Berufsperspektiven und ein angemessenes Gehalt, das von muslimischen Strukturen in Deutschland finanziert werde. Frankreich verhandelt laut der Studie mit ausländischen Regierungen neben dem Nachweis von Sprach- und Landeskenntnissen auch über eine politische Selbstverpflichtung und finanzielle Transparenz.
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Unkommentierte Nachricht der dts Nachrichtenagentur – Foto: Gläubige Muslime beim Gebet in einer Berliner Moschee, über dts Nachrichtenagentur