Steve Bannon - By By Michael Vadon - Own work, CC BY-SA 4.0, Link

Steve Bannon rät AfD zu Kon­zen­tration auf wirt­schaft­liche Fragen

Berlin  — Donald Trumps Ex-Berater Steve Bannon will sich auch nach der EU-Wahl weiter poli­tisch in Europa enga­gieren. “Ich möchte in der euro­päi­schen Politik präsent bleiben”, sagte Bannon der “Welt”. Nach seinem Aus­scheiden aus dem Weißen Haus war der frühere Chef­stratege des US-Prä­si­denten nach Europa gegangen, um Europas Rechts­po­pu­listen zu stärken und mit­ein­ander zu vernetzen.
Dafür hatte Bannon eigens eine Stiftung namens “The Movement” in Brüssel gegründet. Tat­sächlich aber spielte Bannons Stiftung im Vorfeld der Euro­pawahl nicht die zen­trale Rolle bei der Ver­netzung der Popu­listen, die der US-Publizist ange­kündigt hatte. So streben die ita­lie­nische Lega, die fran­zö­sische Ras­sem­blement National, die öster­rei­chische FPÖ und die AfD nach der Euro­pawahl eine gemeinsame Fraktion im Euro­pa­par­lament an – ohne dass Bannon dieses Bündnis geschmiedet hätte. “Alles, was ich mir für die EU-Par­la­mentswahl vor­ge­stellt hatte, pas­siert gerade”, sagte Bannon. Er müsse nicht offi­ziell bei einer euro­päi­schen Partei ange­stellt sein, um Ein­fluss aus­zuüben. “Wenn ich einen Job als poli­ti­scher Berater bei den popu­lis­ti­schen Par­teien in Europa wollte, dann könnte ich ihn morgen haben. Die Leute kommen ständig zu mir. Aber ich möchte nicht irgendwo auf Rechnung ange­stellt sein”, so Bannon. Der AfD rät er, sich in den anste­henden Wahl­kämpfen auf wirt­schaft­liche Fragen zu kon­zen­trieren. “Der radi­ka­li­sierte Islam ist eine ernst­hafte Gefahr, aber man darf darüber nicht das Thema Jobs aus den Augen ver­lieren”, sagte Bannon. Um Wahlen zu gewinnen, müsse man die Sorgen der Arbei­ter­klasse lindern. Dies gelte ins­be­sondere für Deutschland, das als wirt­schaft­liches Kraft­zentrum vor besonders großen Her­aus­for­de­rungen stehe. Der Auf­stieg Chinas werde Indus­trie­de­mo­kratien zer­rütten. “Das Rückgrat der deut­schen Gesell­schaft basiert auf Arbeitern”, deren Jobs durch den Auf­stieg Chinas in Gefahr seien. “Am Horizont kündigt sich ein Sturm an, jeder weiß, dass er kommt. Und Deutschland wird im Zentrum dieses Sturms stehen”, so Bannon. Die Partei, die in der Lage sei, die Anliegen der Arbeit­nehmer zu berück­sich­tigen, werde auch Wahlen in Deutschland gewinnen. Donald Trump habe in den USA vor­ge­macht, wie das gehe.


Quelle: dts