Grüne fordern Zulas­sungs­pflicht für Nahrungsergänzungsmittel

Die ernäh­rungs­po­li­tische Spre­cherin der Grünen-Bun­des­tags­fraktion, Renate Künast, fordert eine umfas­sende Regu­lierung für den Verkauf von Nah­rungs­er­gän­zungs­mitteln. “Das Geschäft mit Nah­rungs­er­gän­zungs­mitteln, die wenig bis keinen Nutzen haben und schlimms­ten­falls bei Über­do­sierung sogar gefährlich sind, muss endlich regu­liert werden”, sagte Künast dem “Han­dels­blatt” (Mon­tag­ausgabe). “Wir brauchen eine staat­liche Zulas­sungs­pflicht mit einer behörd­lichen Sicher­heits­prüfung für Nah­rungs­er­gän­zungs­mittel und eine öffent­liche Liste im Internet, die darüber infor­miert, welche Pro­dukte geprüft wurden.”
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Zudem müsse es eine Stelle geben, bei der Ver­braucher “uner­wartete Wir­kungen” eines Nah­rungs­er­gän­zungs­mittels melden können. In der Euro­päi­schen Union gibt es bisher keine gesetzlich fest­ge­legten euro­paweit gel­tenden Höchst­mengen für Vit­amine und Mine­ral­stoffe in Nah­rungs­er­gän­zungs­mitteln. In Deutschland hat das Bun­desamt für Risi­ko­be­wertung (BfR) Höchst­mengen emp­fohlen. Nationale Vor­gaben lehnt das zuständige Bun­des­er­näh­rungs­mi­nis­terium von Res­sort­chefin Julia Klöckner (CDU) jedoch ab. Favo­ri­siert wird eine Regelung auf EU-Ebene. Diese sei auf­grund des “inten­siven” Waren­aus­tauschs zwi­schen den EU-Mit­glied­staaten einer natio­nalen Regelung “deutlich über­legen”, schreibt das Minis­terium in einer Antwort auf eine ent­spre­chende Frage Künasts. Das Minis­terium werde sich daher bei der neuen EU-Kom­mission “erneut dafür ein­setzen, die bereits begon­nenen Arbeiten zu Höchst­mengen für Vit­amine und Mine­ral­stoffe auf EU-Ebene wieder-auf­zu­nehmen”, heißt es in dem Dokument, über das das “Han­dels­blatt” berichtet. Das Minis­terium betont aus­drücklich, dass für ein EU-weit ein­heitlich hohes gesund­heit­liches Schutz­niveau für Ver­braucher eine “har­mo­ni­sierte” Fest­setzung solcher Höchst­mengen not­wendig sei. Außerdem habe die feh­lende Har­mo­ni­sierung “erheb­liche Stö­rungen des Bin­nen­marktes und die Gefahr von Wett­be­werbs­ver­zer­rungen zur Folge”.

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Nah­rungs­er­gän­zungs­mittel, über dts Nachrichtenagentur