Mansour: Öster­reichs Inte­gra­ti­ons­po­litik “zwei Schritte voraus”

Der Buch­autor Ahmad Mansour hat die Inte­gra­ti­ons­maß­nahmen in Öster­reich gegenüber Deutschland als “zwei Schritte voraus” bezeichnet. Er begrüße das Kopf­tuch­verbot bis zehn Jahre sowie das Ver­schleie­rungs­verbot in Öster­reich, sagte er den “Nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Nach­richten” (NÖN). “Wer es Mädchen nicht erlaubt, sich normal zu ent­wi­ckeln, der schützt die Radikalen.“Es brauche mehr Gespräche über Gleich­be­rech­tigung in Inte­gra­ti­ons­kursen, um mit Männern über ihre Ängste zu sprechen und sie ihnen zu nehmen. Viele mus­li­mische Frauen kämen nach Europa und sähen hier “eine Chance, von ihren gewalt­tä­tigen und patri­ar­chalen Ehe­männern weg­zu­kommen”. Die Männer wollten aber ihre Vor­macht­stellung nicht ver­lieren, hätten Angst vor den euro­päi­schen Werten und der Gleich­be­rech­tigung. “Sie wollen zwar in Europa gut und in Sicherheit leben, sind aber nicht bereit, die Selbst­be­stimmung der Frau, die hier herrscht, zu akzep­tieren. Das zeigt sich bei der Abwertung, bei Kon­trolle, bei häus­licher Gewalt, bei Über­griffen und leider auch bei Morden. Die Täter wissen oft nicht mal, was sie falsch gemacht haben”, so Mansour. Die isla­mische Glau­bens­ge­mein­schaft als ein­ziger Ansprech­partner der Politik sieht der Autor kri­tisch. Die meisten Moscheen und Moschee­vereine seien keine Orte, wo Inte­gration statt­finde und es sei nicht ziel­führend, sie als allei­nigen Ansprech­partner der Politik zu haben. “Die meisten Muslime fühlen sich hier nicht reprä­sen­tiert. Und wenn wir diesen Ver­bänden noch mehr Macht geben, wird das Gegenteil erreicht”, so Mansour. “Wenn ich dort jeden Freitag höre, wie schrecklich der Westen ist, wie die Frauen hier mit Sexua­lität umgehen – werden die Men­schen dann in Europa ankommen? Natürlich nicht!”
 

St. Pölten (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Ahmad Mansour, über dts Nachrichtenagentur